Selbsthilfegruppen

Mehrere Tausend Menschen sind Mitglieder in einer der über 2000 Selbsthilfegruppen in der Schweiz. Die Selbsthilfegruppen bieten ein solides soziales Netzwerk, wo Betroffene und Angehörige sich mit ihrer eigenen Erfahrung aktiv einbringen, Raum schaffen für seelische Nöte, Informationen austauschen und Themen enttabuisieren. Gerade in der heutigen Zeit, in der die traditionellen Strukturen von Familien und Netzwerk dünner werden, bilden Selbsthilfegruppen einen wichtigen Anker im Leben vieler Menschen.

Wer mit einer chronischen Erkrankung oder mit seelischen Belastungen konfrontiert ist, kommt mit seinen Problemen umso besser zurecht, je mehr er oder sie darüber weiss. Zu diesem Wissen gehören neben medizinisch-wissenschaftlichen Fachkenntnissen auch die eigenen Erfahrungen und die Erfahrungen anderer. Mit der Unterstützung einer Selbsthilfegruppe können Betroffene zu Expertinnen und Experten werden, vor allem auch dann, wenn es sich um seltene oder wenig erforschte Krankheiten handelt. Damit können die Folgen einer Krankheit oder Belastung gemildert werden. Die Betroffenen tun sich so leichter, ihren Alltag und ihren Beruf zu meistern.

Selbsthilfegruppen schaffen also nicht nur ein Zugehörigkeitsgefühl, sondern bilden kompetente Patientinnen und Patienten aus. Diese tragen dazu bei, das Wissen über bestimmte Krankheiten auch über den Kreis der Betroffenen hinaus zu erweitern. Sie leisten damit einen Beitrag zur besseren Behandlung dieser Krankheiten.