Selbsthilfeförderung

Nur dank des freiwilligen Engagements vieler Betroffener wird gemeinschaftliche Selbsthilfe in der Schweiz möglich gemacht. Einen passenden Raum suchen, andere Betroffene ansprechen, Aussenstehende auf sein Thema aufmerksam machen: All das benötigt nicht nur viel Herzblut, sondern auch entsprechendes Knowhow.

Unterstützung finden Selbsthilfesuchende bei den regionalen Selbsthilfezentren und den Selbsthilfeorganisationen. Dort helfen professionell ausgebildete Mitarbeitende bei der Neugründung von Selbsthilfegruppen und bleiben beratend an ihrer Seite. Zudem vermitteln sie Betroffene und Angehörige weiter an das passende Selbsthilfeangebot und unterstützen die Selbsthilfegruppen bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Als Koordinationsstelle der regionalen Selbsthilfezentren legt Selbsthilfe Schweiz Richtlinien zur Qualitätssicherung fest. Jährlich werden die Leistungen der Selbsthilfezentren anhand vorab definierter Standards überprüft, bewertet und gesichert.

Zusammen mit den Selbsthilfezentren strebt Selbsthilfe Schweiz eine stetige Qualitätsentwicklung an. In diesem Sinne werden Weiterbildungen für Mitarbeitende angeboten und es sollen auch weiterhin Räume zum Wissensaustausch zwischen den Selbsthilfezentren geschaffen werden.

Zudem tritt Selbsthilfe Schweiz gegenüber dem Staat als Interessensvertreterin der Selbsthilfe auf und bringt sich aktiv in die Gestaltung von Gesetzesvorlagen ein.

Die Selbsthilfeförderung ist in der Schweiz also auf einem guten Wege. Dies zeigt auch der Vergleich mit der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO):

"Auf lokaler Ebene sollten Ressourcenzentren aufgebaut werden, die finanzielle Mittel, technische Hilfe, Informationen und Dokumentationen über die Gruppen sowie andere wichtige Ressourcen bereitstellen.
Auf regionaler und nationaler Ebene sollte die Bildung von Schnittstellen angeregt werden, d.h. Zentren, die Informationen und Dokumentationen über Selbsthilfegruppen sammeln und verbreiten, vor allem aber die Diskussion und Zusammenarbeit der Gruppen untereinander sowie in der professionellen Gemeinschaft, Wissenschaft, Regierung und der breiten Bevölkerung organisieren."

ICP/HED.014 6484B, 1982